Vorgestern, vor 80 Jahren, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit und somit der Schreckensepoche des Genozids an der jüdischen und Sinti- und Romani-Bevölkerung ein Ende gesetzt. Diesem wichtigen Datum schenken wir spätestens seit 2005 besondere Beachtung, denn ab diesem Zeitpunkt gilt der 27.01. offiziell als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
An diesem Tag gedenken wir der Millionen Opfer des Nationalsozialismus, die verfolgt, entrechtet, deportiert und ermordet wurden. Er stellt ein Tag dar, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Erinnerung wachzuhalten und die Lehren aus der Geschichte zu bewahren.
Ein wichtiger Bestandteil unserer Erinnerungskultur sind Stolpersteine, welche die Geschichte greifbar und sichtbar machen – direkt vor unseren Füßen. Die Pflege dieser bedeutet für uns auch die Würdigung unserer Geschichte und der ehemaligen jüdischen Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt.
Am 27. Januar 2025 nahmen die Zwölftklässler des Geschichtskurses gemeinsam mit Herrn Brauer, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, dem Förderverein sowie Bürgermeister Steffen Grimm am jährlichen Stolpersteine-Putzen teil.



Das Prozedere beim Putzen ist allen bereits bekannt gewesen und es wurden wenige Materialien benötigt: nur etwas Elster-Paste, ein rauer Lappen und lauwarmes Wasser. Nach dem Schrubben glänzten die Stolpersteine gold und die Namen der Bürger bzw. Bürgerrinnen traten zum Vorschein. Eine weiße Rose, als Allegorie des Widerstandes im Dritten Reich und der Reinheit, wurde den Stolpersteinen beigelegt. Auf die Steine stolperten auch einige Passanten, die auf die glänzenden Quadrate aufmerksam wurden und sich zum Lesen etwas Zeit nahmen. Jeder einzelne Stolperstein hält schließlich das individuelle Leben einer Person fest, die es verdient hat, dass man sich erinnert.


Hiermit appellieren wir Schüler und Schülerinnen für ein aktives Gedenken an die Schattenseiten unserer Geschichte und gegen ein Vergessen – und „zeigen Haltung“. Wir rufen dazu auf, Verantwortung für die Erinnerungskultur zu übernehmen, indem wir nicht nur die Vergangenheit betrachten, sondern auch aus ihr lernen. Ein aktives Gedenken bedeutet, die Namen und Geschichten der Opfer lebendig zu halten und sich gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus in der Gegenwart einzusetzen. Indem wir Stolpersteine reinigen und ihre Inschriften wieder sichtbar machen, setzen wir ein Zeichen des Respekts für die Opfer des Nationalsozialismus.
Wir danken der Stadtverwaltung, dem Schlossmuseum und dem Förderverein Schloß und Museum Sondershausen sowie dem Bürgermeister für ihre Unterstützung!
Serena Habibaj










