„Komm, wir fahren nach Amsterdam (…)“ – Abschlussfahrt der 11er 🌷

Klassenfahrten und Exkursionen

Endlich stand unsere Abschlussfahrt in das Land der Tulpen und Windmühlen auf dem Plan, auf die wir alle 12 Jahre hinfieberten. Wir traten unsere Reise am 27.05.2024 um 6:00 Uhr am Busbahnhof an, bepackt mit Koffern und Snacks, in Begleitung von Frau Fuhrmann, Herrn Brauer und Frau Wiegandt.

Auf der Hinfahrt verbreiteten wir gute Stimmung mit Musik und überbrückten die achtstündige Fahrt mit Gesellschaftsspielen. Dabei reflektierte ich erstmals unsere vergangenen 12 Schuljahre und realisierte, was die Bedeutung dieser Abschlussfahrt ist: Unsere Abschlussfahrt bedeutete mehr, als nur einen Ausflug mit unseren Kursen und Kursleitenden zu machen. Sie bedeutete: das letzte Mal gemeinsam im Reisebus singen, das letzte Mal Nächte in schlechten Hostels verbringen und das letzte Mal miteinander durch neue Städte zwischen fremden Gesichtern zu schlendern, während wir übereinander lachen.

Angekommen in unserem Hotel in Amsterdam um 15:00 Uhr wies uns eine Angestellte ein. Nach einer knappen Pause starteten wir in unser Wochenprogramm:
Unsere erste Station erwartete uns schon im Herzen von Amsterdam, denn gemeinsam mit Frau Fuhrmann, Frau Wiegandt und Herrn Brauer fuhren wir mit der niederländischen Metro in die schöne Innenstadt, um einen ersten Rundgang zu unternehmen. So teilte sich unsere Stufe in mehrere Gruppen, wobei sich eine Gruppe dazu entschied, an einer Grachtenfahrt bei Sonnenuntergang teilzunehmen.

Ausgeschlafen und fit begrüßten wir Tag zwei unserer Reise, der bereits um 8:30 Uhr beim Frühstück begann, denn heute stand für die meisten von uns das Highlight der gesamten Woche auf dem Plan: ein Surfkurs an der Küste Den Haags. Ausgestattet mit Handtuch und Badesachen stiegen wir in den Bus nach Den Haag, einer Stadt in der Nähe der Nordsee. Bereits beim Aussteigen aus dem Bus war die frische Meerluft zu riechen und die Brandung zu sehen.

Unsere Klassenstufe entschied sich erneut dazu, sich in zwei Gruppen zu teilen. In der ersten Gruppe befanden sich die mutigen SurferInnen, welche einen Surf-Schnupperkurs belegten und sich auf die Wellen der Nordsee wagten. Der anderen Gruppe stand die Optionen frei, das Riesenrad mit Skyview zu besteigen oder durch die Promenaden zu spazieren. Wenige von uns schwammen sogar im Meer.

Am Mittwoch waren Museumsbesuche geplant – der wolkige Himmel, die schwankenden, aber angenehmen Temperaturen und das spontane Nieselwetter mit etwas Sonnenschein zwischendurch schienen auf unsere Indoor-Aktivitäten angepasst.

Am Vormittag gegen halb elf besuchten wir das Wereldmuseum, was bis 2023 ,,Tropenmuseum“ hieß. Ausgestellt waren Artefakte und Textilien aus Kolonialzeiten sowie zeitgenössische Kunstwerke aus aller Welt. Interessant und über große Vielfalt verfügend – so lässt sich das ethnographische Museum beschreiben, welches vielerlei Aspekte von nicht-westlichen Kulturen in verschiedensten Rubriken zeigte. Themen wie (Post-)Kolonialismus, Sprache, Religion, Ausleben von Kultur in Musik und Textilien etc. wurden demonstrativ behandelt- die Ausstellung war sehr ansprechend und informativ, und doch mussten wir nach all diesen Eindrücken zum nächsten Highlight des Tages weiterziehen.

Nach der mittäglichen Freizeit trafen wir uns vor dem Anne-Frank-Haus: Der Ort, an dem sich insgesamt acht jüdische Personen (zwei Familien und ein Zahnarzt) während des Zweiten Weltkrieges versteckt hielten und sich ein Leben nach dem Krieg erhofften. Unter den Versteckten war Anne Frank die jüngste. Im Jahre 1929 geboren, lebte sie ein begabtes Mädchen, das sich für Geschichte und für das Schreiben interessierte und durch ihre Tagebuchaufzeichnungen weltweit berühmt wurde. Das Tagebuch, in dem sie seit ihrem 13. Geburtstag schrieb, verarbeitet ihre Gefühle und Gedanken. Das „Tagebuch der Anne Frank“ wird von Lesern als kostbare Lektüre geschätzt, da es eine Perspektive auf den Krieg von einem Mädchen aus auf authentische Weise eröffnet und die darin enthaltenen Memoiren eine wahre Geschichte erzählen.
Sich in der leeren Stube umzusehen, in der einst die Familien Frank und van Pels gemeinsam mit Fritz Pfeffer speisten oder die Treppen zu besteigen, die Anne vor 80 Jahren sehnsüchtig hinaufrannte, um Peter in seinem Zimmer zu besuchen und mit ihm die Zeit im Versteck totzuschlagen, lösten unbeschreibliche Gefühle aus – die Inhalte des Tagebuchs werden ins Leben gerufen. Beim Anblick des Tagebuch-Originals und beim Betreten des Dachbodens wurde mir schwer ums Herz und ich bekam eine leichte Gänsehaut. Der Besuch im Anne-Frank-Haus war ein unvergessliches Highlight und ein Muss für das erste Mal in Amsterdam.

Am Nachmittag wurde es wärmer und sonniger, was das Wasser in den zahlreichen Kanälen Amsterdams zum Glitzern brachte. Das Sonnenlicht traf auf den trüben Backstein der angereihten Grachtenhäuser und man hatte sonst nichts im Sinn, als sich beim Anblick der Stadt zu erholen.

Der liebliche Frauengesang und zarte Gitarrenklänge lockten uns zu einer orthodoxen Kirche. Nach dem Promenieren in den Gassen und Einkaufsstraßen verschafften wir uns ein genaueres Bild von Amsterdam und rasch neigte sich der Mittwoch nach dem Schlendern im Zentrum der niederländischen Hauptstadt dem Ende zu.

Der Donnerstag war der letzte Tag, an dem wir unsere Zeit in Amsterdam verbrachten. Unsere Reise ging nach dem freien Erkunden im Hafen- und Künstlerviertel nach Amsterdam Nord. Das sich in der Nähe befindliche Streetart-Museum STRAAT veranlasste uns zum Stöbern.

Wie vermutet sahen wir viele Murals und Wandgemälde; dennoch war die Ausstellung in Größe, Anzahl und Technik erstaunlich und wurde seinem Titel als größte Street-Art-Ausstellung der Welt gerecht.


Die Freizeit verschlug uns zu den Ecken des Stadtbezirks an der Küste. Der charakteristische Mix aus Graffitis, Werften und Ateliers machten einen besonderen Eindruck vom hippen Szenenviertel. So schnell, wie die Zeit in Amsterdam dahinflog, mussten wir die schöne Stadt mit „Tot Ziens!“ verabschieden und unsere letzte Etappe nach Rotterdam antreten.

Nach einer ca. einstündigen Fahrt kamen wir auch an dem südholländischen internationalen Handelsstützpunkt in futuristischem Stil an. Nach der Ankunft mussten wir am Hafen Klassenfotos knipsen – einfach so als Andenken :)…


Und wieder wurde uns freigestellt, die Stadt eigenständig zu entdecken. In kleinen Gruppen machten wir uns los und früh genug bemerkten wir die feinen Unterschiede zwischen Rotterdam und Amsterdam: wie zu erwarten war Rotterdam nicht allzu dicht besiedelt wie die Landeshauptstadt und das Angebot, was Einkaufsmöglichkeiten angeht, war deutlich übersichtlicher. Dennoch zeichnet sich die Stadt Rotterdam durch die Modernität der Architektur und die gläsernen Wolkenkratzer aus und ist in ihren Wesenszügen einzigartig.

An die Zeit in Amsterdam, Rotterdam und Den Haag werden wir uns wohl ewig erinnern und auf Klassentreffen auf die witzigsten Momente zurückblicken. Wir alle sind dankbar dafür, dass die Organisation und Kursfahrt so gut wie reibungslos verlaufen ist, sodass unvergessliche Erinnerungen entstehen konnten.

Wir bedanken aus bei Frau Fuhrmann und Herrn Brauer, aber auch bei Frau Wiegandt, für die schöne Zeit.

Serena Habibaj und Kinza Mahmood

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert