Interview: Reporter zur Bürgermeistersprechstunde

Ihr habt euch doch sicher schonmal gefragt, wie die Arbeit oder Ähnliches des Bürgermeisters aussieht. Wenn ja, dann seid ihr hier genau richtig, denn eure Reporter Finn und Ron waren letzte Woche beim offenen Bürgermeistergespräch. Und hier sind die Ergebnisse. 

Als erstes fragten wir, warum er überhaupt Bürgermeister geworden ist. Seine Antwort war, dass er die Vorraussetzungen dafür hatte und sich einfach zur Wahl stellte, wobei es dann geklappt hat, als einer von sieben Teilnehmenden gewählt zu werden. Auf die Frage wie seine Arbeit so aussehe, antwortete er uns damit, dass er sehr früh zur Arbeit kommen würde und immer erstmal gucke, was es so Neues gäbe, wonach er seine Terminkette starte – wobei es auch mal sehr spät werden könne, auch am Wochenende. Er muss wichtige Entscheidungen treffen, die zum Beispiel Geldfragen der Stadt betreffen, hat viele Außentermine und ist nur wenig in seinem schicken neuen Büro, außerdem hat er leider keine Zeit mehr für den Sport, den er eigentlich so gern macht. Als Drittes wollten wir wissen, was er an seinem Job am meisten mag, und er sagte, es sei die Vielseitigkeit, dass jeder Tag etwas Anderes mit sich brächte. Dieselbe Frage stellten wir in den Bezug auf Sondershausen. Darauf antwortete er mit der Innenstadt, wie z.B. der alten Wache oder auch das Schloss sowie der Lage der Stadt. Seine Antwort auf die Frage, ob er in Sondershausen noch etwas verändern wolle, war, dass es noch vieles zu verändern gäbe, wie beispielsweise ein Hotel, das die Stadt benötigte.

“Kinder und Jugendliche sind die Zukunft”, begründet Herr Grimm die Jugendsprechstunde im Rathaus. Es sei ihm wichtig, den Bezug zu den jüngeren Generationen nicht zu verlieren und auch sie “an demokratische Entscheidungen heranzuführen und an der politischen Willensbildung teilhaben zu lassen”. Er stellt sich die Frage, was die Jugend bewegt und welche Fragen sie hat, um die Dinge auch aus anderen Perspektiven zu sehen, und findet, dass dieser Schritt schon früher hätte gegangen werden sollen.
Doch nicht nur durch Sprechstunden beim Bürgermeister, sondern auch aktiv können Jugendliche sich bald in den Stadtrat einbringen. “Die Jugendlichen müssen gehört werden”, erklärt uns Nadine Müller von der Jugendpflege Sondershausen und berichtet vorfreudig, dass der geplante Jugendstadtrat schließlich bereit sei, die ersten Mitglieder aufzunehmen – schon bald wird sie über Ihr Projekt auch in den Schulen informieren und freut sich bereits darauf, später mit engagierten Jugendlichen, auch im Zuge der geplanten Projekttage, erste Ideen in den Stadtrat einzubringen. (Genaueres über den Jugendstadtrat und weitere Möglichkeiten zur politischen Mitbestimmung im Kyffhäuserkreis kannst du im Artikel “Deine Region, Deine Entscheidungen!” nachlesen.)
Selbstverständlich könne man sich aber auch ohne eine Mitgliedschaft im Jugendstadtrat oder -parlament stets über den Instagram-Account der Jugendpglege Sondershausen bei ihr melden, unterstreicht Frau Müller, und sich mit seinen Anregungen und Wünschen an sie wenden.
Herr Grimm freut sich, nach Corona wieder “neu starten” zu können – unter anderem mit einer Idee zur attraktiveren Gestaltung der Innenstadt für Jugendliche, wie Frau Müller berichtet. Dies führe zwar einen langen Prozess mit sich, an dem man aber bereits hartnäckig arbeite.
Die offensichtliche Unattraktivität Sondershausens für die jungen Generationen wird wohl aber auch dies nicht maßgeblich beeinflussen, denn auch dem Bürgermeister ist klar: Der Hauptgrund für den Wegzug junger Menschen aus der Region findet sich nicht in der Stadt selbst, sondern in ihrer Ländlichkeit, die nichts für Menschen bereithalte, die es nach der Schule hinaus in die Welt und ins Unbekannte ziehe. Und doch gibt es auch solche Menschen wie die junge Frau Müller, eine gebürtige Großstädterin aus Frankfurt, die eben genau diese Ländlichkeit zu schätzen weiß.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Grimm und Frau Müller für das offene Gespräch!

Finn und Ron