Am 20.02.2025, von 08.00 Uhr bis 13.25 Uhr, besuchte uns, wie vorab angekündigt, eine Rollstuhlbasketballmannschaft der Weltspitze — die Thuringia Bulls.
Die Schüler und Schülerinnen der siebten bis zehnten Klassenstufen nahmen an dem Projekt teil. Drei Mitglieder der Mannschaft begleiteten uns dabei: Basketballspieler Roman Wenzel, Trainer Andre Bienek (ehemaliger Bundes- und Nationalspieler) und Marcel Bube, der für die Organisation des Teams verantwortlich ist und selbst Rollstuhlrugby spielt.
In der Dreifelderhalle „Am Rosengarten“ testeten wir an verschiedenen Stationen Rollstuhlbasketball und Rollstuhlrugby. Ein Parkour simulierte zudem typische Herausforderungen im Alltag eines Rollstuhlfahrers.





Zu Beginn erklärten die drei Teammitglieder, was das Inklusionsprojekt und die Thuringia Bulls ausmacht. Der Bundesligaverein ist eine Rollstuhlbasketballmannschaft, die sich aus verschiedenen Nationalspielern zusammensetzt. Einige Erfolge in der Laufbahn des Vereins sind der Titel des Deutschen Meisters in der Kategorie „Inklusionssportart Nummer 1“, Deutscher Pokalsieger sowie Sieger des Champions Cups.



Das Ziel des Projekts, das an ausgewählten Schulen in Kooperation mit den Thuringia Bulls stattfindet, ist die Sensibilisierung für das Thema „Inklusion“. Dabei wird uns eine gesellschaftliche Aufklärung ermöglicht, durch eine aufgeschlossene Haltung, die es uns Schülern erlaubt, Fragen zu stellen und Vorteile sowie Ängste beim Kontakt mit Personen mit Handicap abzubauen.






In Gruppen spielten wir Schüler bzw. Schülerinnen Rollstuhlrugby und Rollstuhlbasketball und lernten verschiedene Arten von Rollstühlen sowie ihre Unterschiede kennen. Jeder Rollstuhl ist individuell an seinen Besitzer angepasst, beispielsweise durch eine breitere/schmalere Sitzfläche oder eine längere Lehne. Die dritte Station war der Parkour, den wir Schüler und Schülerinnen in Zweiergruppen durchliefen. In einem Alltagsrollstuhl bzw. Adaptiv- /Aktivrollstuhl, überquerten wir eine unebene Plattform. Diese simulierte Hindernisse wie Bordsteinkanten und Pflastersteine. Danach fuhren wir über ein Brett, das wie eine Wippe funktionierte. Das letze Hindernis war eine Rampe, die verdeutlichte, wie schwer es für Rollstuhlfahrer ist, selbst kleine bzw. flache Erhöhungen, wie Treppen und Hügel, selbstständig zu meistern.
Am Ende des Tages nahmen sich Marcel, Andre und Roman Zeit für Fragen. Sie erklärten, dass ihr Team aus Spielern besteht, die entweder von Geburt an teilweise gelähmt oder erst seit einem Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Einige Sportler und Sportlerinnen aus der Mannschaft können jedoch über kürzere Strecken und Zeiträume mit oder ohne Krücken laufen und stehen. Sie klärten uns auch über die Kosten auf, die mit einem Rollstuhl verbunden sind. Diejenigen, die erst später im Leben einen Rollstuhl benötigten, berichteten ebenfalls über ihre anfänglichen Schwierigkeiten bei der Gewöhnung an diesen und die verschiedenen Kurse und Einrichtungen, die sie besuchten oder besuchen.
Das Projekt half uns Schülern und Schülerinnen dabei, Hemmungen im Umgang mit Menschen mit Handicap abzubauen. Der Parkour war ebenfalls ein Denkanstoß dafür, wie viele Hindernisse Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen tagtäglich erleben, über die wir uns keine Gedanken machen.
Das Projekt hatte uns jedoch nicht nur vieles gelehrt, sondern auch unsere Schollaner und Schollanerinnen über die üblichen Klassengrenzen hinaus zusammengebracht – durch die Team- und Kontaktsportarten Rugby und Basketball.
Wir können dieses Projekt bzw. eine Sensibilisierung für dieses Thema wirklich weiterempfehlen, nicht nur für Jugendliche, sondern für alle Altersklassen und Personengruppen, da Inklusion uns alle betrifft.
Aliza Mahmood




