Porträt: Frau Strotzer

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Als Ethik-, Mathe- und Physiklehrerin kennt man sie als Frau vieler Facetten: Frau Strotzer. Doch was steckt hinter der vielseitigen Persönlichkeit der Lehrerin? Mir hat sie einige Einblicke erlaubt…

Ein verhaltenes Lachen dringt durch den Raum. „Durchwachsen“, sagt sie zwischendrin – der Anfang ihrer Antwort auf die Frage, wie sie ihre eigene Schulzeit erlebt hat. In ihrer kleinen Heimatstadt, wo sie noch zur Grundschule gegangen ist, habe sie sich sehr wohl gefühlt, erzählt sie mir. Doch ihr Umzug nach Berlin danach habe erst einmal alles auf den Kopf gestellt: Typischer Neubaublock, bunt zusammengewürfelte Schülerschaft. „Dann war es mit der Idylle auf einmal vorbei und es hat eine Weile gebraucht, bis ich mich dort wohlgefühlt habe.“ Trotzdem sei sie immer gerne zur Schule gegangen.

Der Wunsch, Lehrerin zu werden, lag der Tochter eines Hochschuldozenten und Enkelin sowie Urenkelin von Lehrern wahrscheinlich einfach im Blut. Mathe und Physik seien ihr als ihre Lieblingsfächer dabei stets klar gewesen – im Fach Ethik sah sie durch seine Neueinführung nach der Wende eine willkommene Herausforderung.

Die Frage, ob sie ihren Job gern mache, bringt Frau Strotzer ein Lächeln auf dies Gesicht: „Er ist zwar auch anstrengend, aber jede Stunde ist anders und voller Abwechslung.“ Besonders gefalle ihr, dass ihr Beruf – oder ich denke, wir können in ihrem Fall von ihrer Berufung sprechen – sie immer wieder fordere, ihr nie Langeweile brächte und sie mit jungen Menschen zusammenarbeite. Dabei habe sie ihren Berufsweg auch nie bereut.
Es läge ihr am Herzen, vernünftige Verhältnisse zu den Jugendlichen aufzubauen und vor allem im Ethikunterricht immer auf dem Laufenden zu bleiben und ihren Unterricht aktuell zu gestalten, erzählt sie mir. Besonders mache sie das als Lehrerin aber nicht, fügt sie bescheiden hinzu. „Ihr jungen Leute müsst mit einer großen Verantwortung in die Zukunft gehen. Das stellt Euch vor große Herausforderungen. Dazu meinen Beitrag zu leisten, das erhoffe ich mir.“

Doch auch außerschulisch steckt Frau Strotzer voller Energie: Gartenarbeit, Zeit mit ihren Enkeln und viele Reisen prägen ihre Freizeit – wobei sie im Winter natürlich auch gern einmal zu einem Buch greift. Ihre Familie sei ihr sehr wichtig – schließlich kam sie auch der Liebe wegen für ihren Mann von Berlin nach Sondershausen.
Hier sei sie sehr stolz auf das gute Klima im Kollegium und das hohe Unterrichtsniveau, das vermittelt werde und hoffentlich auch dazu beitrage, die durch Corona verursachten Lernrückstände schnellstmöglich wieder aufzuholen, auch wenn sie sehr die durch die Pandemie verlorenen internationalen Kontakte der Schule bedaure. Sie hofft nun, dass unsere Schule nach dem Lockdown wieder viele Möglichkeiten erhält, sich zum Beispiel durch den Chor nach außen zu präsentieren – und diese natürlich auch ergreift.

Frau Strotzer berichtete mir mit großer Freude von ihrer Berufung und schätzt sich sehr glücklich, Lehrerin an unserem schönen Gymnasium zu sein.

Die Redaktion bedankt sich herzlich bei ihr für das Interview!

Ron Schlegel

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