Mobbing und Ausgrenzung sind an vielen Schulen Realität – teilweise auch an unserer. Obwohl das Thema seit Jahren diskutiert wird, fehlt es häufig an konkreten Maßnahmen und konsequentem Handeln. Dabei kann Mobbing gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen haben. Im schlimmsten Fall führt es zu extremen Handlungen, wie ein tragischer Vorfall im Juni 2025 in Graz, Österreich, gezeigt hat.
Der Fall Graz: Was geschah?
Am 10. Juni 2025 ereignete sich an einer Schule in Graz ein folgenschweres Attentat: Ein ehemaliger Schüler schoss in der Schule um sich. Elf Menschen, inklusive des Täters (21 Jahre alt), kamen dabei ums Leben, weitere Menschen wurden verletzt. Die Tat löste große Betroffenheit und Diskussionen in Österreich und darüber hinaus aus.
Laut den bisherigen Ermittlungen wurde der Täter über einen längeren Zeitraum hinweg von Mitschülern gemobbt und sozial ausgegrenzt. Außerdem soll er sehr introvertiert und zurückgezogen gewirkt haben.
Einige Aussagen aus dem schulischen Umfeld deuten darauf hin, dass Warnzeichen erkennbar waren, jedoch nicht ausreichend beachtet wurden.
An dieser Stelle sprechen wir, als Schollaner, nochmal unser herzliches Beileid an alle Angehörigen und Betroffenen aus.
Mobbing ist kein harmloses Verhalten, sondern eine Form psychischer und/oder auch physischer Gewalt. Wer dauerhaft beleidigt, ausgegrenzt oder herabgewürdigt wird, kann langfristige seelische Schäden erleiden. Studien zeigen, dass Betroffene häufiger unter Depressionen, Angststörungen oder einem verminderten Selbstwertgefühl leiden. In besonders belastenden Fällen kann dies zu Selbstverletzung, Schulverweigerung oder – in seltenen Extremfällen – zu Gewalttaten führen.
Der Fall in Graz ist ein erschütterndes Beispiel dafür, wie schwerwiegend die Folgen von Mobbing sein können, wenn über längere Zeit keine Hilfe erfolgt oder Warnsignale übersehen werden.
Prävention ist Aufgabe aller! Damit es nicht zu solchen Eskalationen kommt, ist es entscheidend, frühzeitig einzugreifen – sowohl durch pädagogische Konzepte als auch durch eine aktive Schulkultur, die auf Respekt, Offenheit und gegenseitige Unterstützung setzt.
Wir als die Schülerzeitung „ZEIGEN HALTUNG!“, denn wer Mobbing beobachtet, sollte nicht schweigen. Ignorieren oder Wegschauen macht das Problem größer.
Unsere Schule bietet mit Vertrauenslehrern, aber auch allen anderen Lehrkräften, wichtige Anlaufstellen für Betroffene und Beobachtende.
Ein aktives Klassenklima, in dem niemand ausgeschlossen wird, ist der beste Schutz vor Mobbing. Bereits kleine Gesten wie das Einbeziehen anderer in Gespräche oder Gruppenarbeiten können viel bewirken.
Der Angriff in Graz sollte nicht nur als Einzelfall betrachtet werden, sondern als dringlicher Anlass, unser eigenes Schulklima zu hinterfragen. Wie gehen wir miteinander um? Wie reagieren wir, wenn jemand ausgegrenzt wird? Wie konsequent schützen wir diejenigen, die besonders verletzlich sind?
Mobbing ist ein gesamtgesellschaftliches Problem – und es beginnt im Kleinen. Wir alle können dazu beitragen, dass unsere Schule ein sicherer und respektvoller Ort für jede und jeden ist.
– Die Redaktion der Schülerzeitung
Bei Fragen oder Problemen wendet euch bitte an eure Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen oder unsere Vertrauenslehrerinnen, Frau Breier und Frau Fuhrmann. Es gibt immer einen Weg zur Hilfe – und niemand ist allein!
Mia Abicht