„Haltung zeigen!“- Gedenken an die Pogromnacht 1938 in Sondershausen

❗️Haltung zeigen ❗️ Politik & (Zeit)Geschichte

Am Freitag, dem 7. November 2025, fand auf dem Jüdischen Friedhof in Sondershausen auch in diesem Jahr die feierliche Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht vom 9. November 1938 statt. Rund 100 Menschen versammelten sich, um gemeinsam der Opfer der nationalsozialistischen Gewalt zu gedenken und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Bürgermeister Steffen Grimm eröffnete die Veranstaltung und dankte allen Anwesenden für ihr Kommen. Besonders bewegt zeigte er sich über die große Anteilnahme der Bürgerinnen und Bürger. In seiner Rede erinnerte er an die jüdische Geschichte der Stadt, an die ehemalige Synagoge in der Bebrastraße und an die Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten. Grimm betonte: „Die Worte ‚Kein Vergessen‘ auf der Gedenktafel am Standort der ehemaligen Synagoge sind ein Auftrag an uns alle.“

Eindrucksvoll sprachen außerdem Max Schäfer (Universitätsbibliothek Magdeburg) und Malte Ringhoff (Stadtarchiv Halle). Unter dem Titel „Was das Pogrom möglich machte – und heute wieder möglich ist“ erinnerten sie daran, wie gefährlich Hass und Antisemitismus sind – damals wie heute. Ihre Worte regten viele Zuhörerinnen und Zuhörer zum Nachdenken an und machten deutlich, wie wichtig Aufklärung und Zivilcourage bleiben.

Auch wir, Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und drei der 10b des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Sondershausen, nahmen an der Gedenkveranstaltung teil und „zeigten Haltung!“. Begleitet wurden wir von Herrn Brauer und Frau Hühn. Gemeinsam legten wir einen Strauß nieder, um an die Opfer zu erinnern und ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Neben unserer Schule beteiligten sich auch das Staatliche Berufsschulzentrum des Kyffhäuserkreises sowie die Regelschule Franzberg. Unter den Teilnehmenden waren außerdem zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Mitarbeitende der Stadtverwaltung, der Landtagsabgeordnete Stefan Schard und Dr. Carolin Schäfer, Leiterin des Schlossmuseums Sondershausen.

Die Gedenkveranstaltung machte deutlich, wie wichtig es ist, sich der Vergangenheit bewusst zu bleiben – gerade in einer Zeit, in der antisemitische Vorfälle wieder zunehmen. Erinnerung ist kein Abschluss, sondern eine weiterzuführende Aufgabe. Und sie beginnt mit jedem Einzelnen von uns!

Mia Abicht