Liebste Kitty,
du glaubst nicht, was ich heute erlebt habe.
Ich und viele weitere Jugendliche haben heute eine Ausstellung über meine Geschichte im Schloss Sondershausen besucht. Alle haben sich gegen Vormittag auf den Weg gemacht, meine Ausstellung zu betrachten!
Dort angekommen wurden alle herzlichst von Emely und Aaron empfangen. Es startete mit der Führung durch den historischen Teil, den uns Aaron präsentierte. Komisch war es, alte Erinnerungen von früher zusehen, die schlimmen Bilder von verbrannten Häusern, Briefen und Menschen, die uns das Leben früher echt schwer gemacht haben. All diese Erinnerungen an unsere Zeit, an Margot, Mama und Papa sowie weitere Rückblicke aus unsrem Hinterhaus. Ebenfalls waren viele Texte sowie Mitmachen-Aktionen beigesteuert! Jeder musste ein paar Bilder zuordnen und die harten Gesetze von früher auswerten.
Alle trugen dazu bei, dass meine Geschichte niemals vergessen wird. Aufmerksam lauschten wir denn Erzählungen von Aaron, der die frühere Zeit durch sein Wissen aufblitzten ließ. Ich fühlte mich schlecht, daran erinnert zu werden, wie es früher war, wie es außerhalb des Versteckes lief, all das zu sehen, was ich nur durch wenige Erzählungen von den anderen Versteckten zu Ohren bekam.
Nur leider verändertet sich nicht viel, was das Thema der Religionen, der Hautfarbe angeht. Auch noch heute spielt das bei einigen Menschen eine große Rolle. Sie werden nicht akzeptiert, weil sie, z.B. wie ich, einen anderen Glauben verfolgen. Das führt häufig zu Diskriminierung, wie bei uns früher. Auch heute noch werden Menschen verabscheut, beleidigt, geschlagen und bloßgestellt, nur weil sie „anders“ zu sein scheinen. Das alles erzählte uns Emely. Sie zeigte uns Videos, Bilder, Texte und spielte mit uns Spiele, bei denen wir uns einschätzten und besser kennenlernen sollten. Durch diesen informativen neuen Teil lernten wir damit umzugehen, dass die z.B. ärmeren Menschen nicht schlechter sind als wir selbst. Wir lernten außerdem, damit umzugehen, Menschen wegen anderer Eigenschaften nicht in Schubladen zu stecken.
Es war schön zu sehen, dass wir nie in Vergessenheit geraten.
In ewiger Erinnerung,
deine Anne!
(Lara Gepel, 8a)