Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – ganz nach diesem Motto ging es am 27. Mai 2025 für unseren Kinderchor auf Chorfahrt: Nachdem wir zusammen mit dem Jugendchor an Weihnachten ein wunderbares Konzert gegeben hatten, stand nun die Belohnung auf dem Programm – ein gemeinsamer Ausflug nach Erfurt!
Bereits um 7:45 Uhr morgens trafen wir uns am Bahnhof, denn unser Zug fuhr pünktlich um 7:57 Uhr. In Erfurt angekommen, stiegen wir in die Straßenbahn in Richtung Messe und fuhren bis zum Theater. Dort konnten wir unsere Sachen ablegen, erhielten unsere Tickets und hatten noch kurz Zeit, bevor es losging – Zeit für eine letzte Toilettenpause und eine Portion Vorfreude.


Dann begann das Theaterstück „Jim Knopf und die Wilde 13“, basierend auf dem berühmten Kinderbuchklassiker von Michael Ende, in dem Jim Knopf die Hauptfigur ist. Es ist eines der bekanntesten deutschen Kinderbücher, welches in den 1950er Jahren geschrieben wurde. Das erste Buch, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, erschien 1960, der zweite Teil, „Jim Knopf und die Wilde 13“, folgte 1962.
Michael Ende wollte mit den Büchern nicht nur spannende Abenteuer erzählen, sondern auch wichtige Themen ansprechen: Freundschaft, Toleranz, Mut und die Suche nach Identität. Jim ist ein schwarzes Kind, das ohne Herkunft auf der Insel Lummerland landet – für die damalige Zeit ein starkes Zeichen gegen Rassismus.
Die Geschichten wurden durch die Augsburger Puppenkiste, Hörspiele und Verfilmungen weltberühmt. Heute gehören Jim und Lukas zu den Klassikern der Kinderliteratur – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.



Doch in dem Theaterstück/der Familienoper, basierend auf dem zweiten Buch, geht es darum, dass Jim Knopf und Lukas erneut nach ihrem ersten Abenteuer aufbrechen, um eine Lösung für die Sorgen auf ihrer Insel Lummerland zu finden. Nachdem ein Postbote wegen Dunkelheit mit seinem Boot gegen Neulummerland stößt, begeben sich die beiden Freunde auf die Suche nach einem Leuchtturm. Auf ihrer Reise begegnen sie vielen wundersamen Wesen und stoßen auf große Fragen: Wer ist die Wilde 13? Und woher kommt Jim eigentlich? Die Geschichte entfaltet sich als klug erzähltes Abenteuer über Freundschaft, Liebe und Güte – mit einem überraschenden und versöhnlichen Ende. Kein Wunder, dass Michael Endes Roman in über 50 Sprachen übersetzt wurde!
In der Pause tauschten wir uns begeistert über das Gesehene aus, bevor es mit der zweiten Hälfte weiterging. Nach dem Stück durften wir sogar noch hinter die Kulissen – ein echtes Highlight! Dort trafen wir einige der Schauspieler, stellten Fragen und bekamen einen spannenden Einblick in die Theaterwelt.
Im Anschluss spazierten wir gemeinsam in die Innenstadt zum Anger, wo wir zuerst alle gemeinsam etwas gegessen haben. Danach hatten wir noch etwas Freizeit: Einige von uns gönnten sich ein Eis oder schlenderten durch die Geschäfte, andere stöberten bei Hugendubel und deckten sich mit neuen Büchern ein.


Um 15:00 Uhr traten wir schließlich die Rückfahrt mit dem Zug an – müde, aber voller schöner Eindrücke. Ein rundum gelungener Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Marit Linse