Erste Ideen zu dem Projekt entstanden im Sommer 2022 zwischen Martina Langenberger (Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen) und Katrin Stöck (TN LOS!) bei der Neukonzeption des Sondershäuser Kompositionswettbewerbs, der auf Anregung des Thüringer Landesmusikrats eine pädagogische Komponente erhalten sollte. Es wurde das Format der Orchesterwerkstatt des TN LOS! einbezogen und gemeinsam mit den Musiklehrerinnen Cornelia Boltze und Sabrina Böttcher ein konzertantes Projekt mit SchülerInnenbeteiligung angedacht. Intendant Daniel Klajner brachte dann die szenische Umsetzung und das Thema „Romeo und Julia“ ins Spiel. Diese Idee wurde am Beginn des Jahres 2023 an die Schule herangetragen.
So wurden alle Interessierten ab der achten Klasse zu Beginn des Schuljahres 2023/24 akquiriert und die ersten Ideen sowie Wünsche für die Rollen, das Bühnenbild und das modernisierte Skript zusammengetragen.
Die Schreibenden trafen sich unter der Woche ab August 2023 immer donnerstags nach dem Unterricht unter der Leitung von Frau Herper, planten und besprachen die Inhalte für die einzelnen Akte, die dann schrittweise geschrieben wurden.
Um dem Ganzen ein modernes Etwas zu geben, haben wir uns entschlossen, die Geschichte komplett neu zu formulieren. Schon nach ein paar Wochen hatten die Schreiberlinge Entwürfe für das Skript. Es war eine Menge Arbeit, aber niemand gab auf und schrieb, was jeweils in den Kopf kam.
Die anstehende Projektwoche in Zusammenarbeit mit der Landesmusikakademie und der Musikpädagogin Annika Bosch, einschließlich ihrer studentischen Begleitungen, stand im Oktober bevor. Alle KomponistInnen, Schauspielenden und Schreibenden gingen vom 23. Oktober bis 27. Oktober 2023 zur Musikakademie am Lohberg. Dort arbeitete man die ganze Woche fleißig am Skript, Fehler wurden berichtigt und neue Ideen eingearbeitet. Außerdem fanden bereits die ersten groben Proben statt. Frau Böttcher, Frau Boltze, Frau Herper und Frau Kühn-Lumm unterstützten hierbei die SchülerInnen.
Die KomponistInnen unseres Gymnasiums und die Studierenden aus Weimar komponierten also Lieder und schrieben Texte mithilfe der Schreibenden. Das war die Grundlage für die Partitur des Musicals, die der Weimarer Komponist Martin Bosch schuf. Er verarbeitete die Ideen der SchülerInnen zu den einzelnen musikalischen Nummern und instrumentierte sie. Zusammen mit Annika Bosch erstellte er daraus auch die Teach-Me-Dateien zum Üben.
Währenddessen wurden die Bühnenbilder von den Gestaltenden in der Schule unter Leitung von Frau Hühn gemalt. Auch dort arbeiteten alle mit viel Spaß und Freude, sodass wunderbare Hintergrundbilder für das Stück entstanden.
Nach dieser Woche gab es donnerstags wöchentlich Proben nach dem Unterricht, angeleitet durch Frau Böttcher und Frau Herper. Einzelne Akte wurden verfeinert und gespielt. Und wie man so schön sagt: Aller Anfang fällt schwer. Es war harte Arbeit von den Schauspielenden, die sie insgesamt wunderbar absolviert haben. Nicht alle haben durchgehalten, manche unterschätzten wohl den schauspielerischen Aufwand – und zogen sich zurück. Aber auch das gehört dazu.
Ab Februar 2024 übte der Chor die ersten Lieder ein, die in der Projektwoche komponiert wurden.
Am 22. und 23. Februar 2024 sowie am 1. März 2024 fanden noch einmal Projekttage statt, bei denen nun auch der kleine Chor zusammen mit dem großen teilhaben durfte.
Alle Schauspielenden und Singenden trafen sich also am 22. Februar 2024 gegen 7:45 Uhr auf dem Schulhof und gingen gemeinsam los. Im Haus der Kunst wurden wir von Frau Bethge, Theaterpädagogin von TNLOS!, belehrt und hinter die Bühne geführt, wo wir uns alles anschauen durften. Sie leitete auch die szenischen Proben mit Unterstützung von Frau Böttcher, Frau Herper und Frau Kühn-Lumm.
Danach hat sich der Chor eingesungen und es ging direkt los mit den ersten komponierten Liedern. Später wurden die Chöre getrennt und erarbeiteten einzeln weiter die Stücke. Circa 13.10 Uhr versammelten wir uns vor dem Haus der Kunst und liefen zurück zur Schule.
Annika Bosch und ihr Mann, unser Komponist, der alle Lieder fleißig auch für das Orchester in die Partitur brachte, leiteten diese Proben mit Unterstützung von Frau Böttcher und Frau Boltze.
Die KomponistInnen waren ganz stolz, nun das zu hören, was sie sich im Oktober ausdachten und so mancher hatte Gänsehaut.
Am Freitag, dem 23.02.2024, trafen ebenfalls wieder alle auf dem Schulhof aufeinander. Um 8 Uhr im Haus der Kunst angekommen, suchten sich alle einen Platz und die Requisiten für das endgültige Musiktheater wurden von den einzelnen Schauspielenden eingesammelt. Danach übten die Chöre fleißig an den Liedern weiter. Nach der wohlverdienten Pause probten die Schauspielenden bereits die ersten Akte, diesmal direkt mit den Requisiten, Duetten, Chören und der Hintergrundmusik verbunden.
Nebenbei wurde das Programmheft mit Unterstützung von Frau Langenberger (Musikakademie) und Frau Stöck (Konzertdramaturgin) erarbeitet, dabei entstand schon der fertige Flyer. Gegen 13:25 Uhr waren alle wieder am Haus 1 angekommen und wir gingen stolz nach Hause.
Eine erste Probe mit Orchester und den Schulchören war für den 27.02.2024 am Nachmittag durch Martin Bosch angestrebt. Der kleine Chor und einige SolistInnen übten hier zum ersten Mal mit Unterstützung von Frau Boltze zusammen mit Martin Bosch und den MusikerInnen des Loh-Orchesters.
Am 1. März 2024 gestaltete sich der Ablauf des Projekttages ähnlich. Die Chöre sangen sich nach Ankunft im Haus der Kunst ein, die Erstbesetzung probte die letzten beiden Akte zu Ende und nach einer Pause lief dann die Zweitbesetzung einmal komplett mit allen Musik- und Chorstücken durch – und wir alle bekamen nun erstmals einen Gesamteindruck vom Stück.
Es waren anspruchsvolle, aber schöne Tage. Im Haus der Kunst zu arbeiten, war eine tolle Erfahrung. An diesen sind wir gut vorangekommen und freuen uns auf das fertige Stück.
Schließlich steht nun die erste große Probe mit Orchester und allen Beteiligten am Morgen des 04.03.2024 im Haus der Kunst bevor. Die Zweite folgt am Nachmittag und die Dritte und Letzte folgt am Morgen darauf.
Am 05.03.2024 (18:00 Uhr – Premiere!!!) und 06.03.2024 (10:00 Uhr und 18:00 Uhr) finden die Aufführungen statt!
Letzte Tickets gibt es hier: https://theater-nordhausen.de/junges-theater/orchesterwerkstatt-2-23-24 !
Es war ein langer Weg und vor allem ein großer Schritt des Scholl-Gymnasiums. Neben der Organisation, den Vorbereitungen und der Gestaltung der Bühnenbilder, zählte natürlich auch die Mitarbeit der Schreibenden, der Schauspielenden, der Komponierenden sowie der Mut aller und ganz viel Motivation dazu. Der Spaß durfte auch nicht fehlen.
Dieses Projekt war eine einmalige sowie riesige Erfahrung und ist auf jeden Fall erinnerungswürdig!
Wir danken allen Unterstützern, Beteiligten und Sponsoren!
Ein großer Dank für die Geduld und das Verständnis geht auch an alle Lehrkräfte des Scholl-Gymnasiums, die außerhalb des Projektes teilweise nur halbe Klassen an den Projekttagen im Unterricht sitzen hatten.
Abschließend danken wir natürlich auch der Schulleitung, die das Musiktheater durch die Genehmigung überhaupt erst möglich machte.
Leila Gerth, 8b (Hauptverantwortliche für das Skript und die Überarbeitungen, Pressearbeit)