Sondershausen schreibt – Die Veröffentlichung der Anthologie „Eigentlich an allen Tagen des Jahres“ anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der Stadt Sondershausen

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Am 5. Juni 2025 war es endlich soweit – nach fast eineinhalb Jahren von der Konzeption bis hin zur Umsetzung des Buches fand die Veröffentlichungsfete bzgl. der Anthologie zum 900-jährigen Jubiläum der Stadt Sondershausen um 18 Uhr im angemessenen Ambiente des Carl-Schroeder-Saals statt.

Nachdem Marty Sennewald – gebürtiger Sondershäuser, ehemaliger Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Doktorand der Literaturwissenschaft an der Universität Berlin und Autor – mit der Idee einer Anthologie an die Stadt Sondershausen herangetreten war, begrüßte diese erfreut das Projekt und es nahm durch den alsbald ausgerufenen Schreibwettbewerb, einer Schreibwerkstatt und in letzter Minute getätigten Einsendungen Kontur an. Dabei unterstützte Dirk Trute, ein guter Freund und Autorenkollege, Marty Sennewald. Abgerundet wurde die doch nicht ganz leichte Auswahl aus den über 70 Einsendungen durch eine samstägige Jurysitzung (Marty Sennewald, Frank Hesse, Janett Noack, Cora Herper).

Und nun war es soweit: Marty Sennewald und Dirk Trute führten nach einer kurzen Begrüßungsrede des Bürgermeisters, Steffen Grimm, mit einer abwechslungsreichen, witzigen und lockeren Moderation durch den Abend, blickten zurück, blickten nach vorn, kündigten die ausgewählten Texte an, die vorgetragen wurden und ehrten die Schreibenden sowie alle an dem Buch Beteiligten.

Zuerst las Tina Hörchner ihren Prosatext mit dem Titel „Johann Friedrich Ludloff“ vor – spannend. Nach einer tollen musikalischen Überleitung durch die sechsjährige Michaela Hovancová, die im Stehen spielte, damit sie die Pedale des Klaviers erreichen konnte, präsentierte unsere Achtklässlerin Henriette Atzrodt aus der Rubrik Junge Stimmen ihre Kurzgeschichte „Das Kaninchen“.

Jetzt gab es einen kleinen Exkurs – das Bild von Lubna Mohauot-Ghannoum, welches als Cover für die Anthologie ausgewählt wurde, ging in die Versteigerung und wurde für 200 Euro, welche an den SV Glückauf Sondershausen e.V. für die Jugendarbeit gespendet werden, verkauft. Großartig!

Nach einem weiteren Klavierstück (F. Chopin), gespielt von Sarah Hovancová, rezitierte Lena Schilling ihr eindrucksvolles Gedicht „Heimweh“.

Und dann sollte der Höhepunkt des Abends stattfinden: Philipp Grabs stellte seinen Beitrag – „Autopilot“ (kurze Prosa) – vor. Das Publikum tobte – einerseits wegen des wirklich ausdrucksstarken Vortrags durch Philipp Grabs, andererseits wegen des Inhalts – der Sheriff als Sondershäuser Original ist für immer verewigt und nun literarischer Bestandteil der Stadtgeschichte.

Marty Sennewalds ehemaliger Deutschlehrer, guter Freund und literarischer Förderer, Michael Scharschuch, sagte zudem einige bewegende Worte zu den Hintergründen seiner Erinnerungsgeschichte „Eva“ – eine ungarische Jüdin und Holocaust-Überlebende, welche ihre gesamten Familienmitglieder in Auschwitz verlor und einst das Geschwister-Scholl-Gymnasium besuchte – und alle tief beeindrucke.

Zum Schluss wurden alle an dem Buch Beteiligten auf die Bühne gebeten und bekamen ein Exemplar der Anthologie sowie großen Applaus.

Im Anschluss an die Veranstaltung konnte man das Buch erwerben (welches nun auch in unserer Residienzbuchhandlung und in der Stadtinformation erhältlich ist) , Getränke genießen, Autogramme holen und sich im Innenhof des Carl-Schroeder-Saals interessanten Unterhaltungen widmen. Es war ein erfrischender, literarisch bereichernder und abwechslungsreicher Abend, der allen geboten wurde.

Unsere Redakteurin Adriana reflektiert den Abend wie folgt:

„Bei der gestrigen, besonderen Veranstaltung hörten wir spannende Geschichten von verschiedenen Autorinnen und Autoren und erfuhren, wie sie zum Schreiben gefunden haben – sei es als Hobby oder als Beruf. Besonders interessant war, wie unterschiedlich ihre Herangehensweisen und Schreibstile sind. Jeder Text hat seinen ganz eigenen Stil. Auch unsere Mitschülerinnen und Mitschüler zeigten großen Einsatz: Sie hatten eigene Beiträge vorbereitet und intensiv daran gearbeitet. Ein besonderer Moment war, als Henriette Atzrodt ihre Kurzgeschichte vorlesen durfte – begleitet von verdientem Applaus des Publikums. Ein echtes Highlight war die Auktion eines Bildes, das den Brunnen in der Hauptstraße Sondershausens zeigt – ein schönes Symbol für unsere Verbindung zur Stadt. I… I Ein großes Dankeschön geht an Frau Herper – ohne ihre Unterstützung und ihren Einsatz wäre dieses besondere Erlebnis nicht möglich gewesen.“

Nicht alle eingereichten Werke fanden den Weg in die Anthologie – haben aber trotzkessen großes Potenzial. Hier folgt das Gedicht (Auszug Titelbild) von unserer Schülerin Dana Oppermann in voller Länge:

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