Um 4 Uhr am Mittwochmorgen startete unser Konvoi bestehend aus zwei vollbeladenen großen Transportern aus Sondershausen in Richtung der slowakisch-ukrainischen Grenze. Genauer gesagt ging es zum kleinen Grenzort Vyšné Nemecké.
Beladen waren die Fahrzeuge mit Decken, Schlafsäcken, Rollstühlen, haltbarer Nahrung, Süßigkeiten, Babynahrung, Windeln, Pflege- und Hygieneartikel (für Babys und Erwachsene), Teddys und Thermounterwäsche. Der Großteil der Spendengelder wurde jedoch für Medikamente, Verbandsmaterialien und andere medizinische Produkte ausgegeben. Diese werden aufgrund der neuen Offensiven und der zahlreichen Verletzten am dringendsten benötigt.
Die Fahrt verlief ohne Probleme und wir sind pünktlich um 16:30 am Zielort angekommen. Nun wurden die Spendenkartons, welche zuvor die Schüler und Lehrer des Gymnasiums “Geschwister Scholl“ aus Sondershausen gut sortierten, in das Warehous verladen. Als Zwischenlager dient dem „Project Nadiya“, mit dem wir kooperiert haben, ein ehemaliges Reifenlager, welches netterweise kostenfrei von der dortigen Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird. Die direkte Anbindung zur Grenze erleichtert den Weitertransport der Spenden immens. Vom Warehouse werden die Güter dann von ukrainischen Fahrern abgeholt und in ein größeres Lager nach Uschgorod (Transkarpatien, Ukraine) gefahren. Dort verläuft die Sammlung der jeweiligen Spenden für den Weitertransport und die Sortierung entsprechend der speziellen Anforderungen der jeweiligen Einsatzorte. Danach werden diese unter anderem weiter nach Kyiv oder in die Ostukraine zu Krankenhäusern und zentralen Ausgabestellen (für die Zivilbevölkerung) gefahren und dann später dort verteilt.
Alles in allem war der Spendenaufruf und der Transport ein voller Erfolg. Die Organisationen vor Ort leisten sehr gute Arbeit und sind gut organisiert. Auch der Weitertransport der ankommenden Menschen ist durch die unzähligen Privatpersonen, welche unter anderem aus der Slowakai, Polen, Tschechien und Deutschland kommen, gut durch PKWs und Busse abgesichert. Das Hauptproblem ist es, die Güter in die Ukraine zu bringen. Dies ist aber durch die gute Zusammenarbeit und die gute Organisation des „Project Nadiya“ trotz alledem geglückt.
Großen Dank gilt an dieser Stelle Wago und der Nordthüringer Volksbank, welche für die zweite Fahrt die Transporter inklusive Fahrer zur Verfügung gestellt haben. Des Weiteren möchten wir uns bei der Loh-Apotheke, Stadtapotheke (beide aus Sondershausen), der Linden Apotheke Wolkramshausen, dem Edeka Borntal (Einspänner-Demmin), der Tagespflege Aptekorz und dem Autohaus Ford Schneider, welche teilweise schon den ersten und auch den jetzigen zweiten Transport durch unzählige Spenden unterstützt haben, bedanken. Außerdem gilt auch noch den Schülerinnen und Lehrerinnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Sondershausen großer Dank, da ohne ihre tatkräftige Unterstützung die Organisation und Sortierung der Spenden nicht möglich gewesen wäre. Weiterhin möchten wir uns für die atemberaubende Solidarität der unzähligen Privatpersonen bedanken, welche durch die zahlreichen Sach- und Geldspenden die Transporte überhaupt erst ermöglicht haben.
Gemeinsam konnte so den Menschen in der Ukraine ein Stück weit geholfen werden.