„Haltung zeigen!“- Stolpersteinverlegung und die Ofenbauer von Auschwitz

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Der  24. September 2024 war ein äußerst ereignisreicher Tag – nicht nur für unsere Schule, sondern auch für unsere Stadt Sondershausen. 

Zunächst erfolgte 14 Uhr in der Aula des Staatlichen Gymnasiums „Geschwister Scholl“ ein Vortrag vom gesellschaftswissenschaftlichen Kurs der Zehntklässler. Sie informierten die beteiligten Gäste in der Aula über die Brüder Ludwig und Ernst Wolfgang Topf: Als die „Ofenbauer von Auschwitz an unserer Schule“ nun bekannt, waren die zwei Brüder Alumni unseres Gymnasiums, die aufgrund ihres Unternehmens mit dem Holocaust in Verbindung standen. Im Zeitraum von 1939 bis 1945 ließen die Brüder in ihrem familiären Unternehmen „J.A. Topf & Söhne“ Brennöfen produzieren, die in KZ-Krematorien Anwendung fanden.

Als Schule finden wir es deshalb wichtig, selbst nach langem Zurückliegen der geschichtlichen Ereignisse, zu erinnern und die zentrale Botschaft von Eigenverantwortung zu vermitteln. Wir sehen es als unsere Pflicht an, vergangenen Ereignissen gegenüber Haltung zu zeigen – vor allem, wenn diese direkt mit unserer Schule in Verbindung zu bringen sind.

Im Anschluss daran fand um drei Uhr nachmittags die Stolpersteinverlegung statt – ein Ereignis, an dem nicht nur unsere Schule teilnahm: Dr. Carolin Schäfer und Mitglieder des Förderkreises Schloss und Museum Sondershausen e.V. und andere interessierte Bürger bzw. Bürgerinnen haben sich in der Sondershäuser Innenstadt versammelt, um zwölf neue Stolpersteine zu verlegen, die den Angehörigen der ehemals in Sondershausen ansässigen jüdischen Familie Leser gewidmet sind. Diese Initiative wurde 2012 von dem damaligen Bürgermeister Joachim Kreyer ins Leben gerufen, der jetzt als Vorsitzender des Förderkreises Schloss und Museum Sondershausen e.V. tätig ist.

Anlässlich der Stolpersteinverlegung reiste eine Nachfahrin der Familie Leser aus Australien ein. Der Zwölfer-Geschichtskurs hatte es sich zur Aufgabe gemacht, der Familiengeschichte der Leser auf den Grund zu gehen und gab im Rahmen von Kurzvorträgen Auskunft über die Familienmitglieder an den jeweiligen Standpunkten der Stolpersteine.

Untermauert wurde das Programm auch durch musikalische Beiträge. Anbei ein Auszug:

Bei dieser musikalischen Umrahmung wirkten Emelie Böttcher und Serena Habibaj im Streicher-Duo sowie Emil Schröter am Saxophon.

Die Stolpersteine wurden in der Hauptstraße, in der Ulrich-von-Hutten- und in der Edmund-König-Straße verlegt.

Für uns SchülerInnen war es eine große Ehre, direkt an dem Projekt teilzunehmen und somit unsere Pflicht zu erfüllen, sich stets um das Erinnern zu bemühen. Ein besonderer Dank gilt Herrn Brauer, dem Förderkreis Schloss und Museum Sondershausen e.V. und der Schulleitung für ihre Initiativen und die Unterstützung, die es uns ermöglicht haben, das Geschichtsprojekt zu verwirklichen und die Gedenksteine in unserer Stadt zu setzen. Denn nur durch das ständige Gedenken und Lernen aus der Geschichte können wir sicherstellen, dass das Zurückfallen in die gleichen Fehler unmöglich gemacht wird.

Serena Habibaj

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