Exkursion zur Gedenkstätte “Topf und Söhne”

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Am Freitag, dem 17.05.2024 fuhren die 9er nach Erfurt zur Gedenkstätte “Topf und Söhne” – zu einer ehemaligen Firma, die in der NS-Zeit Krematorien und Lüftungsanlagen zur Vernichtung der Juden für die Nationalsozialisten entwickelte und herstellte. 

Im Voraus hatten sich die Gewi-Schüler bereits mit dem Betrieb auseinandergesetzt und sich schon ein bisschen Grundwissen angeeignet. 

In Erfurt angekommen wurden wir zuerst von unseren Gruppenleiterinnen begrüßt und haben anschließend eine Führung durch das noch stehende ehemalige Hauptgebäude der Firma bekommen. Zum Start der Führung wurde uns der frühere Grundriss der Firma gezeigt und etwas über die Historie erzählt. Der Fokus lag hier besonders auf der Entstehung, Entwicklung und auf den beiden Firmeninhabern zur NS-Zeit. Das Unternehmen war früher eine Bierbrauerei. Da zum Rösten von Gerste Öfen benötigt wurde, stiegen sie in die Ofenherstellung ein. Später stellten sie schließlich komplett auf Ofenproduktion um, aufgrund der eigenen ausgeklügelten Öfen, die ihnen gute Geschäfte einbrachten.

Weiterhin wurde uns dann im Außenbereich erklärt, wie die Auftragsbearbeitung in den Etagen des Hauptgebäudes ablief und anschließend wie es dazu kam, dass die Brüder Topf sich auf die Geschäfte mit den Nationalsozialisten eingelassen haben.

Im Gebäude wurde uns die grausame Entwicklung der Brennöfen beschrieben und wie die Nazis diese eingesetzt haben. Interessant ist, dass viele der Mitarbeiter mitunter die wichtigsten, wie die Buchhalter oder Oberingenieure, Kommunisten und Juden waren.

Zum Schluss der Führung wurde uns noch erzählt, was mit den Brüdern Topf, den Mitarbeitern und der Firma passierte, als schließlich die Rote Armee anrückte und die Nazionalsozialisten und deren Verbündete zur Rechenschaft zog.

Nach der Führung durften die Gewi-Schüler eine zum Thema angepasste Bibliothek im Gebäude besuchen, um Informationen für eine Projekt-Arbeit zu sammeln, da die Schule der Gedenkstätte wertvolle Infos über die Schulzeit der Brüder liefern konnte, weil diese das heutige Geschwister-Scholl-Gymnasium besuchten.   

Ich fand diesen Ausflug äußerst gut, da es wichtig ist, sich mit der Geschichte zu befassen, um so aus der Vergangenheit lernen zu können und mit seinen eigenen Handlungen sicherstellen kann, dass sich solche schrecklichen  Zeiten der Diskriminierung, Menschenrechtsverachtung und ingesamt des Nationalsozialismus nicht wiederholen.

Leo Westermeyer

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